F. Köhler / P. Hägele Opel Kadett C-Coupé
Nur die Hälfte

AvD - Rallye - Baden - Württemberg

Die 6. Auflage der Rallye Baden - Württemberg am 27. / 28. 6. 2008 war der erste Lauf zur Deutschen Rallye - Serie 2008, kurz DRS genannt und zugleich Debüt für Beifahrerin Daniela Reichling, die bis dahin nur Nationale Rallyes 200 gefahren war.

Bei dieser internationalen Rallye galt es in diesem Jahr 238 km zurückzulegen, davon 115 Km Wertungslauf, auf acht Prüfungen verteilt.

Das Haller Duo Jochen Kurz und Daniela Reichling startete zuversichtlich am Samstagmorgen um 9:15 Uhr am Servicezentrum Geislingen an der Steige in Richtung WP 1 nach Gosbach. Dort und auf der nachfolgenden Prüfung in Hohenstadt konnten die Haller Rallyepiloten mit souveräner Fahrweise sehr gute Zeiten erzielen.

Eher mäßig war dann die Zeit auf der dritten Wertungsprüfung in Machtolsheim, ein knapp 17 Km langer Rundkurs mit nur wenig Asphaltpassagen; der Großteil war Schotterstrecke und ein Plattenweg. Hier gingen die Haller Opelpiloten in der ersten Runde vorsichtig zu Werke, um es dann in Runde zwei und drei richtig krachen zu lassen. Leider liefen die Haller in beiden Runden auf vorausfahrende Fahrzeuge auf und mussten wegen schlechter Sicht im Staub das Tempo drosseln. Eine weitere Schrecksekunde gab es kurz vor Ende der letzten Runde, als wenige Meter vor dem Auto plötzlich eine komplette Auspuffanlage quer zur Fahrbahn auftauchte. Beim Ausweichvorgang aus hoher Geschwindigkeit konnte nur knapp ein Dreher vermieden werden. Zudem schlossen sich noch zwei kleine Leichtsinnsfehler im Auslauf ein, wobei einmal der Rückwärtsgang zum Einsatz kam.

Amstetten hieß die vierte Prüfung; sie war mit 28,4 Km auch die längste. Hier lag das Haller Duo zuerst sehr gut im Rennen, bis Mitte der zweiten Runde die Bremse versagte und der Wagen erst im angrenzenden Feld zum Stehen kam. Diese Prüfung zeichnete sich durch viele Highspeed - Passagen und darauf folgende Abzweige aus. Jochen Kurz und Daniela Reichling entschlossen sich trotz fehlender Bremswirkung die Wertungsprüfung mit verringertem Tempo zu beenden, da im Anschluss ohnehin der Service anstand. Zuvor fand in Geislingen noch ein Regrouping statt. Auf dem Weg zum nur wenige hundert Meter entfernten Serviceplatz lief plötzlich der Motor nicht mehr rund. Im Service konnte die Bremse wieder instand gesetzt werden, die plötzlich aufgetretenen Motorprobleme blieben trotz intensiver Bemühungen. Das Haller Rallyeteam entschied darauf hin schweren Herzens, das Fahrzeug abzustellen, um keinen größeren Motorschaden zu verursachen. Somit war die Rallye für das Team nach genau der Hälfte der Distanz zu Ende.